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Dipl. Ing. (FH) Bernhard Müller
Am Alten Wehr 11
D-87640 Ebenhofen


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DE291028189

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Aktiver Referenz Lautsprecher



Nach der Anschaffung eines Akkustik Messystemes konnte ich feststellen, dass meine 25 Jahre alten High End Lautsprecher irgendwie gar nicht das liefern, was sie vor Jahren konnten. Durch Altern der Bauteile und Lautsprecher hat sich der Frequenzgang massiv verändert, was mir subjektiv seit einiger Zeit missfiel. Kurzfristig habe ich den Missstand mit einer DSP Aktivelektronik komplett behoben, was die Lautsprecher zwei Klassen höher spielen lässt. Je nach Anwendung will man aber eine passive Anbindung weiterverwenden, was aber eine Justage der Frequenzweiche erfordert. Je nach Vorlieben sind neben der Bestandsaufnahme (Frequenzgangmessung, Klirrmessung) die Nachentwicklungen, bzw. der Umbau hochwertiger HiFi Komponenten möglich.

Daneben kann ich Lautsprecher speziell für die Gegebenheiten entwickeln, hier eine kleine Einführung in die typischen Philosophien, mit denen man neben klassischen Mehrwegboxen ein System gestalten oder optimieren kann.

Eigentlich war in der Vergangenheit High-End nur sinnvoll, wenn man einen reflexionsarmen Raum aufgebaut hat. Um die Hörraum Einflüsse zu verringern wurden daher in der Prä-Mikroprozessor Zeit einige elektroakkustische Grundlagen geschaffen.
Das brachte mich auf Open Baffle und D'Appolito Systeme. Gerade in realen Hörrämen ist der Ansatz der beiden Techniken, den Hauptschall so zu bündeln, dass dieser nur in Hörrichtung abgestahlt wird. Die Resonanzen durch Wände oder Decke ist durch die Richtwirkung dann geringer und damit die Rämlichkeit der Klangbildes besser.
Open Baffle/Dipollautsprecher
Die Rückseite der Chassis sind bei dieser Philosophie offen. Das Signal wird entsprechend 180° phasenverdreht nach vorne und hinten abgestrahlt. Dadurch ergibt sich seitlich von der Schallwand eine Signalauslöschung und damit geringere Raum Reflektionen, was ein klareres und rämlicheres Klangbild ergibt. Es gibt Lautsprecher mit geschlossenem Volumen, da werden einfach identische Chassis auf die Rückseite gebaut und phasengedreht angesteuert.
Der Nachteil ist nur, man braucht mindestens 1,5m Abstand zur Rückwand, damit das richtig funktioniert, also einen großen Raum. Für kleine Räume ist das also nutzlos.

D'Appolito Anordnung
Joe D'Appolito ist noch aktiver Ingenieur, der zusammen mit Linwitz ein System zur Schallbündelung durch symmetrische Anordnung von Lautsprechern entwickelte. Der Hintergedanke ist der Gleiche, wie bei den Open Baffle/Dipol Systemen, in Hörrichtung gebündelt, seitlich davon abgeschwächte Schallpegel und damit weniger Raumeinfluss. Und zwar findet die Bündelung 90° zur Chassisanordnung statt. Das funktioniert also in kleinen Räumen, auch wenn man die Lautsprecher knapp vor einer Wand aufstellen muss.
Internet typisch habe ich schon viele falsche Aussagen zu diesem System gefunden. Fakt ist, dass bei einer optimalen D'Appolito Anordnung der Abstand der symmetrisch um den Hochtöner angeordneten Mitteltöner ein bestimmtes Maß nicht überschreiten darf. Manchmal liest man eben der Abstand Mitteltöner zu Hochtöner, was falsch ist. Auch diese Technik hat ihre Probleme, es gibt in Dreiwege-Systemen nahezu keinen Hochtöner, der tief genug eingesetzt werden kann, damit der theoretische Abstand eingehalten wird. Fast alle existieren D'Appolito Systeme verletzen die Theorie und haben eine noch ausgeprägtere Richtcharakteristik. Allerdings ist genau in der Mitte vor dem Lautsprecher der Pegelverlauf korrekt und trotzdem die Raumreflexion gegenüber nicht bündelnden Anordnungen verringert.


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